Vorbild Informationen

Brotterode


573m über dem Meeresspiegel, bis 1. Dezember 2011 eigenständige Stadt mit 2750 Einwohnern im Jahr 2010. Brotterode gehörte bis 1944 zur preußischen Provinz Hessen-Nassau, ab 1944 zu Thüringen.

 Das sind die nüchternen Fakten. 

Weitaus mehr beinhaltet dieses kleine Städtchen in Thüringen, taucht man ein wenig in die Geschichte und eng damit verbunden die wirtschaftliche Entwicklung Brotterodes ein.

Bekannt war Brotterode schon um 1350, interessant für mein Vorhaben wird der geschichtliche Verlauf jedoch erst im 19. Jahrhundert. Holzindustrie und Metallverarbeitung waren schon lange in Brotterode heimisch. In diesem Zeitraum entwickelten sich daraus Kleinindustrie und ein Drahtziehwerk,  später kamen Tabakindustrie und Fahrzeugelektrik dazu.

Die Bahn kam als Folge eines verheerenden Brandes im Jahr 1895 in die entlegene Region Thüringens, damals Hessen-Nassau . Beim Brand von 1895 wurden knapp 86% der Häuser im Ort zerstört. Während des Wiederaufbaus kam eine 600mm Heeresfeldbahn zur Unterstützung zum Einsatz. Dies war die Geburtsstunde der Trusebahn, Streckenverlauf von Wernshausen nach Trusetal.

Im Jahr 1898 entstand dann die Stichbahn nach Brotterode von Schmalkalden ausgehend, Brotterode war Endbahnhof. Leider wurde der Bahnbetrieb teilweise schon in den 1960ern eingestellt, endgültig jedoch im Jahr 1996. Stillgelegt wurde die Strecke schließlich am 30.6.1999. Heute existiert die Bahntrasse noch und wird weitgehend als Wander- und Radweg genutzt.

Neben der Industrie hat Brotterode einen weitaus höheren Bekanntheitsgrad als Wintersportort und Wanderregion erlangt.

So viel in Kürze zur kleinen Stadt Brotterode. Lassen Sie uns  nun dem eigentlichen Thema zuwenden, der Bahnstrecke von Schmalkalden nach Brotterode.

Das Bahnhofsgebäude existiert noch und hat mich bei einem Kurzurlaub neugierig auf die früher bis dorthin führende Bahn gemacht. Zufällig fiel mir ein kleines Büchlein des Eisenbahnkuriers die Regionalgeschichte der Bahn betreffend in einer Buchhandlung in die Hände mit dem Titel 'Der Mommelsteinblitz'.

Einmal angefangen zu lesen ließ mich die Lektüre nicht mehr los, gab es doch auf dieser Stichbahn Bahnhöfe, die allesamt im Modell in Vorbildgröße umgesetzt werden können ohne gleich ein ganz großes Projekt zu starten.

Beim ersten Betrachten der Gleispläne scheinen die Bahnhöfe ein wenig klein ausgelegt zu sein, doch die wirtschaftlichen Gegebenheiten der Region lassen einen wirklich abwechslungsreichen Betrieb entstehen.

So entstand schon während des Lesens des Heftchens der Gedanke den kleinen Endbahnhof Brotterode ins Modell umzusetzen. Die Folgen dieses Entschlusses sind nachfolgend kurz skizziert.

Gleisplan

Zu allererst steht bei einem neuen Projekt wie jeder weiß die mehr oder minder lange Phase der Planung ins Haus. Schön, interessant, vom Thema abschweifend und viel Neues entdeckend - so könnte man sicher meist die Findungszeit zum neuen Projekt kurz zusammenfassen.

Tja, das , was Sie in nachfolgenden  Abbildungen sehen, ist letztendlich nach der Planungsphase als Projekt herausgekommen. Der kleine Bahnhof ist unterteilt in 3 gleich große Module, die auch problemlos transportiert werden können, da die Abmessungen insgesamt nur 210cm x 28cm betragen.

Ganz nah am Vorbild soll die Ausgestaltung sein - eine ebenfalls spannende Phase der Material- und Unterlagensammlung, denn aus den Gründungszeiten und der DDR -Zeit sind nicht allzu viele Dokumente zu erhalten.

Ich möchte mich zusammenfassend aber nicht beklagen und bin bei allen öffentlichen Stellen und Personen, bei denen ich um Informationen und Unterstützung bat, auf äußerst hilfsbereite und sehr nette Mitmenschen gestoßen.

Der Bahnhof Brotterode als Modulbahnhof, angelehnt an umgerechnete Modulmaße von FREMO N. Der Gleisplan hat Originalabmessungen für den Maßstab 1 zu 220!





Modul 1 ist das Endmodul von Brotterode. Kopframpe und Weiche zum 2. Gleis sind hier zu finden.


Modul 2 enthält das Herzstück des Bahnhofs: Betriebsgebäude mit halbem Hosenträger, Hauptabschnitt des 2. Gleises und Zufahrt zum Freiladegleis sowie  den Anschluss zum Güterschuppen. Alles weitere ist aus der Zeichnung ersichtlich.

 

 

 

Modul 3 hat Ein- bzw. Ausfahrtgleis nach Schmalkalden, die Weiche zu Gleis 2 und den Hauptanteil des Ladegleises zum Thema.

Module

Nachfolgend 3 Bilder der einzelnen Module nach Fertigstellung des Gleisbaus und den ersten aushiebigen Probefahrten.