Weichen
Stellvertretend für viele
Weichenausführungen soll die unten abgebildete Weiche stehen, denn in der Vorgehensweise beim Bau ändert sich nichts Grundlegendes. Die weiteren Weichen sind lediglich etwas länger oder kürzer,
die Art und Weise des Vorgehens beim Selbstbau einer Weiche ist jedoch gleich.
Einfache Weiche 190 1:9. Klicken Sie auf das Bild und Sie sehen eine original Z-Weiche in vielfacher Vergrößerung. Auch in dieser Größe kann das Selbstbaugleis mit Vorbildgeometrie absolut überzeugen. Wie heißt es doch so schön in einem Slogan eines namhaften Modellbahnherstellers?
'Nur das Vorbild ist größer'.
Sonderformen im Gleisbau:
der halbe Hosenträger
Was ist denn das, ein halber Hosenträger? Nun, diese Bezeichnung kommt nicht von ungefähr und hat - wie viele vermuten oder gar wissen - schon etwas mit dem Hosenträger der Bekleidungsindustrie zu tun. Vor vielen Jahren hielt man die Herrenhosen noch mit Hosenträgern auf gewünschter Höhe. Diese Hosenträger wurden an der Vorderseite der Hosen festgeknöpft, verliefen über die Schultern und wurden dann ebenso auf der Rückseite der Hose festgeknöpft. Damit die Hosenträger nicht seitlich wegrutschten hatte man auf dem Rücken die Hosenträgerführung als X gestaltet, sie kreuzten also.
An diese Optik erinnert die Gleisverbindung auf engstem Raum mit 4 Weichen und 1 Kreuzung in der Mitte von zwei parallel verlaufenden Gleisen.
Lässt man nun 2 Weichen weg, dann hat man nicht eine Kreuzungsmöglichkeit von 2 parallelen Gleisen sondern erhält zu 2 Gleisen auf engstem Raum Zugang; durch das Fehlen dieser erwähnten beiden Weichen hat man (fast) nur noch die Hälfte der kompletten Hosenträgerverbindung, daher der Name Halber Hosenträger.
Der fast fertig gestellt 'Halbe Hosenträger'. Diese speziell für Brotterode gefertigte Sonderform der Weichenverbindung hat nicht nur durch optische Ausstrahlung und fahrtechnische Raffinesse ihren ganz besonderen Reiz, es macht auch großen Spaß so ein Projekt zu planen und in die Praxis umzusetzen. Zeit und Geduld muss man bei einem Vorhaben dieser Form mitbringen, um so mehr Freude hat man nach gewissenhafter Ausführung, wenn so ein Bauprojekt funktioniert wie geplant.
Sie können mir glauben, dass Rangieren mit leitenden Herzstücken bei solch einer Weichenkombination und dem durchgängig langsamen Fahren ein Genuss der besonderen Art ist.
Hier ist er bereits eingebaut, der halbe Hosenträger. Die hellen Punkte im Kreuzungsbereich sind die zugespachtelten Spalte auf den kupferkaschierten Schwellen. Die Spalte dienen bei Einzelschwellen im Gleisselbstbau zur Isolierung von einer Schiene zur anderen um keinen Kurzschluss zu produzieren - gut zu sehen auf dem Einzelbild des Hosenträgers. Das Zuspachteln dient der Optik der Schwellen, denn wer möchte schon Schwellen mit einer Rille oder einem Spalt auf seiner Modellbahn vorfinden.
Ebenfalls gut zu sehen im oberen Gleisverlauf die einfache Weiche. Nicht vernachlässigen wollen wir die geraden und gebogenen Gleise. Sie werden durch Aufllöten der Schienenprofile auf gefräste Schwellen gestaltet. Vorgehensweise und Verarbeitung werden noch ausführlicher in einer PDF Anleitung dargestellt.
Was ist ein Schattenbahnhof? Nun ja, es ist ein Anlagenteil, das zum Wechsel ganzer Zuggarnituren gedacht ist. Da er bei stationären Anlagen häufig im nicht sichtbaren Bereich gebaut wurde führte er eben ein Schattendasein, ebenfalls fehlt die Landschaft, es war und ist eben nur ein reiner Funktionsbereich um den Betrieb im sichtbaren Anlagenteil interessanter gestalten zu können.
Mit einem Schattenbahnhof kann man Züge von A nach B fahren lassen und wieder zurück. Die Zusammenstellung der Züge kann glaubhaft verändert werden - sie fahren ja "in die weite Welt" und kommen auch aus dieser bei uns wieder an.
Na, dann nichts wie ans Werk! ...wird sich mancher denken, nur ganz so einfach ist es in den meisten Fällen nicht. Das Problem eines Schattenbahnhofs hängt meist vom Platz ab, ferner sind die Wünsche des Erbauers zu berücksichtigen und die Zweckzielsetzung will ebenfalls bedacht werden.
So viel als Einleitung vorweg.
Der Schattenbahnhof beim Projekt Brotterode sollte folgende Bedingungen erfüllen:
Es sollte ein nicht zu langes Modul sein.
Er sollte möglichst wenig aufwändige Weichenstraßen haben.
Die nutzbare Länge für Züge sollte trotzdem möglichst groß sein.
Da der Schattenbahnhof für einen robusten Modulbetrieb ausgelegt sein sollte war de Anspruch einer möglichst einfachen, stabilen und betriebssicheren Ausführung vorhanden.
Nach langem Überlegen und Suchen bin ich bei Henk Oversloot in der Spurweite N fündig geworden.Dank an ihn und seine beim FREMO in vielen Einsätzen erprobte Betriebsvariante.
Lassen Sie uns gemeinsam mit Bildern dieser nicht alltägliche Schattenbahnhofsvariante folgen - übrigens ist sie zu den ganzen Vorteilen bedingt durch die Bauweise äußerst kostengünstig.
. . . und was ist nun ein Kassettenbahnhof? Dies lässt sich anhand der Bilder einfach erklären.
Es gibt keine fest installierten Gleise in einem Kassettenbahnhof, lediglich ein fest installiertes kurzes Zufahrtselement in das die Kassetten eingeschoben werden. Durch das Einschieben wird die Stromabnahme in den Kassetten garantiert. Die einzelnen Gleise sind als herausnehmbare Kassetten ausgeführt, mit denen ganze Zuggarnituren gewendet - also gedreht - und gewechselt werden können. Auf diese einfache Art können unendlich viel unterschiedliche Züge verkehren und die Abwechslung im Betrieb ist riesig. Die Beschränkung in der Anzahl von Garnituren liegt bei jedem Einzelnen.
Robust ist diese Ausführung ebenfalls und die Sicherheit der Züge beim Wechselvorgang ist durch die seitliche Absicherung bedingt durch das verwendete T-Profil optimal. Die Fehlerquelle Weichen ist hier gänzlich ausgeschaltet.